Baukultur

Baukultur

«Baukultur – was hat das mit mir zu tun?». Das wollen wir gemeinsam mit der Bevölkerung an den Birsstadt-Anlässen herausfinden! Unter «Baukultur» verstehen wir den gesamten bebauten Lebensraum, sowohl den Siedlungs- wie auch den Landschaftsraum. Baukultur ist dort, wo sich Menschen bewegen, aufhalten und wo sie leben. Aber – was ist das gemeinsame Verständnis von Baukultur in der Birsstadt? Wo gefällt es den Birsstädter:innen und was fehlt an anderen Orten? Was können wir tun, um unsere wertvolle Baukultur zu erhalten und wo sollte man das Bestehende aufwerten? Gemeinsam mit der Bevölkerung will der Verein Birsstadt an unterschiedlichen Anlässen der Baukultur auf den Grund gehen. Aus diesem Austausch soll ein Verständnis von Baukultur entstehen, das in gemeinsame «Leitlinien Baukultur Birsstadt» mündet und die Zukunft unserer schönen Region positiv mitgestalten wird. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und Ihre Ansichten, den Austausch mit Ihnen und das gemeinsame Erleben der Baukultur Birsstadt.

Veranstaltungen im 2025
Sonntag, 15.06.25 ab 14.00 Uhr in Pfeffingen. Infos folgen.

Sammeln von Bildern und Geschichten

Wo ist dein Lieblingsort in der Birsstadt? Und an welchem Ort gefällt es dir gar nicht? Sende uns ein Bild dieser Orte und erzähle uns kurz, warum du diesen Ort ausgewählt hast. Was macht es aus, dass es dir dort gefällt oder eben nicht? Vielen Dank fürs Mitmachen.
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    Rückblick auf vergangene Baukultur & Lebensraum-Anlässe

    Ein Sonntag im Freidorf Muttenz 16.03.2025 (anklicken zum Weiterlesen)

    Rückblick auf den Birsstadt-Anlass vom 16. März 2025
    «Baukultur – was hat das mit mir zu tun?» Im Rahmen des Projekts «Baukultur und Lebensraum» des Vereins Birsstadt gehen wir gemeinsam mit der Bevölkerung der Birsstadt-Gemeinden dieser Frage nach. Wir finden gemeinsam heraus, was es ausmacht, dass wir gewisse Orte mögen – und was anderen Orten noch fehlt.

    Am Sonntag, 16. März 2025, waren wir zu Gast im Freidorf in Muttenz. Das Freidorf ist mit seiner über 100-jährigen Geschichte ein Vorzeigebeispiel dafür, wie das gemeinschaftliche Denken das Zusammenleben prägen und eine hohe Baukultur hervorbringen kann. Die Geschichte der Genossenschaftssiedlung ist einzigartig. Die Siedlung ist weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt und die einzigartige Identität und der Charakter des Freidorfs boten eine ideale Kulisse für den Birsstadt-Anlass in Muttenz und den Austausch zur Baukultur.
    Gegründet wurde das Freidorf am 20. Mai 1919 von 93 Siedlerinnen und Siedlern. Alle waren Angestellte des Verbands schweizerischer Konsumvereine (VSK, heute Coop). Der damalige Präsident des Verbands, Bernhard Jaeggi, beauftragte den bekannten Schweizer Architekten Hannes Meyer mit dem Bau einer Mustersiedlung aus 150 Reihenfamilienhäusern in Form einer Gartenstadt. Auf der grünen Wiese zwischen Muttenz und Basel entstand das Freidorf.

    Hannes Meyer war einer der bedeutendsten, international angekannten Vertreter des «Neuen Bauens». Diese Bewegung der Architektur und des Städtebaus begann in Deutschland vor dem 1. Weltkrieg und war in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts führend. Namhafte Architekten wie Le Corbusier oder Mies van der Rohe sind Vertreter dieser Zeit, die unter anderem das Bauhaus hervorbrachte. Ziel des «Neuen Bauens» war es, eine neue Form des Bauens zu entwickeln, bei der der Sozialverantwortung eine zentrale Bedeutung zukam. Wohnungen wurden mit viel Sonne, Luft und Licht entworfen und standen im spürbaren Gegensatz zu den dunklen Hinterhöfen, Kasernen und beengten Räumen der Zeit davor.
    Der genossenschaftliche und soziale Gedanke legte im Freidorf den Grundstein für eine Geschichte, die nicht nur gesellschaftlich spannend ist, sondern auch aus architektonischer und baukultureller Sicht bis heute einen grossen Wert hat.

    Am Birsstadt-Anlass tauchten wir ein in diese Siedlung, in der der «Geist» des Gedankens von damals noch immer spür- und sichtbar ist – auch wenn sich das Zusammenleben in den letzten 100 Jahren verändert hat und auch baulich nicht mehr alles dem Originalzustand entspricht. Was können wir lernen vom Zusammenleben von früher? Was lässt sich auf heute und auf andere Quartiere in Muttenz und in anderen Birsstadt-Gemeinden übertragen? Und wie kann es gelingen, das wertvolle baukulturelle Erbe des Freidorfs sorgfältig weiterzuentwickeln, in die Zukunft zu bringen – ohne, dass die Geschichte verloren geht?

    Diesen Fragen sind die rund 30 anwesenden Personen auf den Grund gegangen, liessen sich inspirieren und tauschten sich aus: In einem spannenden Programm konnten die Interessierten auf einem Rundgang durch das Freidorf einen Einblick in die architektonische Geschichte bekommen, sich über die gesellschaftliche Entwicklung des Freidorfs informieren – und sogar eine Wohnung eines Genossenschaftshauses besichtigen, die gut erahnen liess, wie früher gewohnt wurde. Eingerahmt wurde der Nachmittag im Siedlersaal des Genossenschaftshauses. Dort konnte man nicht nur den Freidorf-Film schauen, sondern sich nach dem Anlass bei einem gemütlichen lokalen Apéro weiter austauschen.
    Der Verein Birsstadt bedankt sich herzlich bei der Genossenschaft Freidorf für die Gastfreundschaft, bei allen Teilnehmenden für Ihre Interesse und blickt zurück auf einen wunderbaren Nachmittag im Freidorf.

    Artikel im Muttenzer Anzeiger vom 21.3.2025

     

    Ums Eck denken in Birsfelden 26. Oktober 2024 (anklicken zum Weiterlesen)

    Birsfelden ums Eck gedacht – «Baukultur – was hat das mit mir zu tun?» Was ist Baukultur überhaupt? Warum ist sie wichtig und was macht es aus, dass sie «gut» ist oder eben nicht? Diese Fragen leiten das Projekt «Baukultur und Lebensraum» des Vereins Birsstadt. Und: Sie stellen den Rahmen der Birsstadt-Anlässe dar, die in allen Gemeinden der Birsstadt stattfinden. Im Austausch mit der Bevölkerung wollen wir herausfinden, was die Qualität eines Ortes ausmacht und wo es Optimierungspotenzial gibt. 

    Am Samstag, 26. Oktober fand der dritte Birsstadt-Anlass in Birsfelden statt. Zwei Gruppen haben sich von unterschiedlichen Startpunkten entlang des Rheins oder der Birs in Richtung Birschöpfli begeben. Die Ufer von Gewässern müssen unterschiedlichen Nutzungsansprüchen gerecht werden und eine Vielfalt an Funktionen übernehmen. Sie dienen als Erholungsraum und Arbeitsraum genauso wie sie der Natur zur Verfügung stehen.

    Und so wurde unterwegs unter der Reiseleitung von Mitgliedern des Vereins Birsstadt und der Projektorganisation «Baukultur und Lebensraum» viel diskutiert. Was macht die Aufenthaltsqualität an den Ufern der Birs respektive des Rheins aus? An welchen Orten halten sich die Teilnehmenden gerne auf? Wo fühlt man sich willkommen und wo nicht? Warum ist das so?

    Der Rhein-Gruppe, vom Hafen kommend, fiel die grosse Offenheit des Landschaftsraums entlang des Rheins auf. Diese grosszügige Landschaft wurde als sehr grosse Qualität und als wichtiges Identifikationselement für Birsfelden erkannt. Allerdings stiess die Gruppe auf ihrem Rundgang immer wieder an Zäun, welche den Zutritt und das Erleben dieses Landschaftsraums schmälern: beim Hafenareal, bei den Schrebergärten oder beim Tennisplatz. Die Rhein-Gruppe ist sich einig, die Grosszügigkeit der Landschaft entlang des Rheins macht Birsfelden aus. Ihr ist unbedingt Sorge zu tragen.

    Die Birs-Gruppe startete bei der Redingbrücke und hat sich unter anderem über die Zugänge zum Gewässer ausgetauscht. Es stellte sich heraus, dass es keine zusätzlichen Durchgänge an die Birs braucht. Die bestehenden Zugänge sollten aber mehr betont und für die Bevölkerung dadurch besser sicht- und nutzbar werden. Die vorhandenen Freiraumqualitäten entlang der Birs könnten punktuell mit Strukturen wie Büschen und Bäumen nochmals erhöht werden. Im Zuge der geplanten Entwicklungsprojekte entlang der Birs wünscht sich die Gruppe, dass mit der baulichen Entwicklung auch neue öffentliche Freiflächen entstehen.

    All diese Eindrücke wurden unterwegs fotografisch festgehalten und am Treffpunkt beim Birschöpfli gesammelt. Sie fliessen mit den Resultaten aus den anderen Birsstadt-Anlässen in die Erarbeitung von «Leitlinien Baukultur Birsstadt» ein. Diese Leitlinien werden den Birsstadt-Gemeinden Unterstützung in der Beurteilung von Projekten und Bauvorhaben bieten, und den Projektierenden und Bauherrschaftern wichtige Hinweise liefern bezüglich des zu leistenden Beitrags ihres Vorhabens an die Baukultur.  Als Dank für das Interesse und das Engagement genossen die Teilnehmenden des Rundgangs am Birschöpfli einen feinen Apéro.

    Fotoshooting Jugendwoche in Dornach 11.10.2024 (anklicken zum Weiterlesen)

    Am 11. Oktober 2024 fand im Rahmen der Jugendwoche Dornach das Fotoshooting zum Thema Baukultur & Lebensraum im Areal Wydeneck statt. Zum Start erkundeten die 11 Mädchen im Alter von 11-15 Jahren das alte Industrieareal der früher «verbotenen Stadt» in Dornach mit all seinen Geschichten zu den Arbeitern und der Metallverarbeitung. Fotografin Anita Gerster gab wertvolle Tipps zum Fotografieren im Raum und zeigte Beispiele, die funktionieren und Beispiele, die nicht funktionieren. Wir lernten, dass dreidimensionale Räume auch bei der Fotografie wichtig sind und dass Rahmen (z.B. ein Garagentor oder eine Brücke) sich positiv auf das Bild auswirken. Am Nachmittag wählten sie ihren Lieblingsplatz für das Fotoshooting, entschieden sich für ein Farbkonzept bez. Kleidung, stylten sich in der wydeKANTINE und posierten dann wie Profis vor der Kamera.

    Die Jugendlichen entwickelten während dem Kurs ein Verständnis für Baukultur. Waren sie zu Beginn fast entsetzt, wie schmutzig und alt die verlassenen Räume und die Fassaden sind, entstanden durch die alten Geschichten der Nutzung derer, Bilder im Kopf. Ihre Lieblingsorte bezeichneten sie am Ende des Tages als «ruhig, mysteriös, geheimnisvoll, alt und cool, schön, verlassen, im Freien, amerikanisch, nicht in sondern an der Natur und abgelegen.» Sie waren zum Teil traurig, dass sich das Areal in Zukunft verändern und erneuert wird und wollten viel darüber wissen. Auch Farbkonzepte interessierten sie: Warum passt rot zu grün? Warum ziehen sich Gegensätze an?

    Insgesamt für alle Beteiligte ein lehrreicher, spassiger und unvergesslicher Tag.

    Bilder Anita Gerster, Kandis Fotografie

    Birsstadt-Anlass in Duggingen (anklicken zum Weiterlesen)

    Baukultur – was hat das mit mir zu tun? Gemeinsam mit rund 20 Personen von jung bis alt gingen wir bei einem Sonntagsspaziergang in Duggingen dieser Frage auf den Grund. Am 22. September spazierten wir durch den Dorfkern Duggingens und hörten Geschichten von früher und heute. Spannend waren sie, interessant – und lustig. Oder hätten Sie gewusst, dass früher die Kinder in Duggingen jeden Mittwoch das Holz für die Heizung der Schule selber in Körben ins Schulhaus schleppen mussten? Dass die erste Dampflokomotive, die im Jahr 1931 durch Duggingen fuhr, durch Chorgesänge und „Alle Vöglein sind schon da“ begrüsst wurden? Oder dass die legendären Consumschnitten von früher den Zuhörenden von heute das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen? Weiter erfuhren wir, dass das Milchhüsli nicht nur von außen romantisch aussieht, sondern auch sonst seinen Beitrag an romantische Gefühle leistete…

    Baukultur betrifft die Orte und Räume, wo wir uns aufhalten. Dort, wo wir Geschichten zu erzählen haben, die unsere Identität ausmachen, dort, wo wir uns wohlfühlen. Baukultur hat mit unserem Lebensraum zu tun. Was die räumliche Baukultur im Ortskern Duggingen betrifft, waren sich die Anwesenden einig: Die Bäume tragen viel zur hohen Aufenthaltsqualität bei. Es dürften sogar noch mehr sein, an 2, 3 Orten, war man sich einig. Durch die rückversetzten Häuser entlang der Kirchgasse entsteht eine „heimelige“ und geborgene Atmosphäre. Und die Anwesenheit des Elements Wasser in Form von zahlreichen Brunnen, welche dem früheren Dorfbach folgen, trägt dazu bei, dass man sich im Ortskern wohl fühlt. 

    Was sich die Anwesenden Dugginerinnen und Dugginer sowie die Gäste aus anderen Birsstadtgemeinden für die Zukunft Duggingens wünschen, wurde am Schluss beim Gemeindezentrum zusammengetragen. Danach hatten sich alle einen feinen Apéro verdient und freuten sich über die berührende musikalische Unterhaltung des Jodlerclubs „mis Dörfli“.

    Wir freuen uns über den gelungenen Auftakt der Birsstadt-Anlässe und auf Ihre Teilnahme am nächsten: am 26. Oktober in Birsfelden.

    Artikel im Wochenblatt Ausgabe Nr. 39 vom 26.09.2024

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